Werden 1% der Covid-Kinder hospitalisiert?

Deutsche Virologen und Mediziner (Quelle: FAZ)

Publiziert: 9. Juni 2021
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Müssen ein Prozent der “Covid-Kinder” ins Krankenhaus? Nein, zum Glück nicht.

Der deutsche Gesundheitspolitiker Professor Karl Lauterbach ist besorgt: “Die Daten aus UK zu Covid bei Kindern sind beunruhigend. 1% der Covid Kinder müssen ins Krankenhaus. Der Anteil von Kindern bei Krankenhaus Covid Patienten steigt. Covid trifft auch Kinder hart. Die Diskussion über Impfungen von Kindern darf nicht ideologisch geführt werden.”

Trifft diese Einschätzung zu? Nein. Erstens unterscheidet Professor Lauterbach nicht zwischen den testpositiven und den insgesamt infizierten Kindern, und zweitens berücksichtigt er nicht, dass ein Großteil der testpositiven Kinder nicht wegen Covid im Krankenhaus sind, sondern aus einem anderen Grund, und dort lediglich routinegetestet werden auf eine aktive oder frühere Infektion.

Wie hoch ist die Hospitalisierungsrate wirklich? Die DGPI kam im April auf einen Anteil von <0,01% bezogen auf 14 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Rechnet man mit einer Infektionsprävalenz von circa 15%, ergibt sich daraus eine tatsächliche Hospitalisierungsrate von circa 0,05% bezogen auf circa 2 Millionen infizierte Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren.

(Die Corona-Sterblichkeit lag bei Kindern unter 20 Jahren laut DGPI bei circa 0,0001%.)

Die Anzahl der hospitalisierten Kinder hat in England auch nicht zugenommen, sondern stark abgenommen. Der scheinbare Anteil der Kinder nahm nur deshalb zu, weil die echten Covid-Patienten durch Impfung und saisonale Effekte in England massiv abgenommen haben.

Bezüglich Kinderimpfungen überlegt sich inzwischen selbst das große Impf-Vorbild Israel, ob diese noch angebracht sind, angesichts der bereits extrem niedrigen Infektionszahlen und ernsthafter RNA-Impfrisiken für junge Menschen, wie etwa Herzmuskelentzündungen oder Guillain-Barré-Syndrom.

Tatsächlich stellt sich inzwischen eher eine andere Frage: Warum ist die Gesamtsterblichkeit bei jungen Erwachsenen sowohl in Israel als auch in den USA im Zuge der Massen­impf­kampagne auf Rekordwerte angestiegen (siehe Grafiken unten)? Der Anstieg muss nicht mit den Impfungen zusammenhängen, aber wichtig ist, dass diese Frage rasch geklärt wird. Professor Lauterbach?

Siehe auch: Einige Corona-Irrtümer des «Corona-Experten» Karl Lauterbach (Infosperber)

Nachtrag: SPR anerkennt, dass Professor Lauterbach vermutlich (hoffentlich) in erster Linie verhindern wollte, dass die Corona-Sterblichkeit in Deutschland auf ein Niveau wie in England oder Ungarn und Tschechien steigt, was zusätzliche 100.000 bis 200.000 Todesfälle bedeutet hätte. Dies sollten auch seine Kritiker bedenken, obschon viele Maßnahmen tatsächlich unangebracht waren.

Grafiken

1) Israel: Todesfälle bei 20-29 Jährigen, 1. Februar bis 9. Mai, 2015 bis 2021
Israel: All-cause deaths, 20-29 years, February to May, 2015 to 2021 (TP/CBS)
2) USA: Zunehmende Todesfälle in den Altersgruppen 0-24 und 25-44
USA: Increase in all-cause mortality in age groups 0-24 and 25-44 (USMortality.com)
3) USA: Gemeldete Todesfälle nach Impfungen, 1990 bis 2021
USA: Reported post-vaccination deaths, 1990 to 2021 (OpenVAERS)

Siehe auch


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