Schweiz ohne Jahresübersterblichkeit

Schweiz: Kumulierte Übersterblichkeit, 2010-2020 (Stotz/BFS/BAG)

Publiziert: 8. September 2020

In der Schweiz lag die kumulierte Jahresübersterblichkeit bis Woche 35 wieder nahe bei null und damit unter den meisten saisonalen Grippewellen der letzten zehn Jahre (siehe Grafik oben). Die Hauptgründe dafür sind der milde Winter, der milde Sommer, die frühen Maßnahmen und das sehr hohe Medianalter der Corona-Todesfälle (84 Jahre, ca. 50% in Pflegeheimen).

Die Corona-Antikörperwerte lagen im Frühjahr in den Schweizer Hotspots Tessin und Genf bei circa 10% und in der Deutsch­schweiz bei sehr niedrigen 1.5%. In internationalen Hotspots betrug dieser Wert zuletzt circa 20%. Für die Schweiz ist deshalb ebenso wie für Deutschland und Österreich von einem potentiell sehr anspruchsvollen Herbst und Winter auszugehen.

Die Covid-Letalität (IFR) lag in der Schweiz im Frühjahr in der Allgemein­bevölkerung (ohne Pflegeheime) bei circa 0.2% bis 0.3%, das Medianalter der circa 4600 Hospitalisierungen lag bei circa 70 Jahren, ca. 30% der hospitalisierten Personen waren unter 60 Jahre alt. Derzeit befinden sich schweizweit circa 30 Covid-Patienten in Intensivbehandlung.

Schweizer Behörden verfolgen derzeit international wenig erfolgreiche Eindämmungs­strategien wie Maskenpflicht, Massentests und Contact Tracing (siehe Israel, Kalifornien, Argentinien, Peru, Frankreich, Spanien, etc.), während ein Früh­behand­lungs­konzept, mit dem die Hospi­tali­sierungs­rate um bis zu 80% gesenkt werden kann, weiterhin nicht vorliegt.

Kritisch-seriöse Berichterstattung zur Corona-Situation in der Schweiz bieten insbesondere die Publikationen infosperber.ch und corona-transition.org. Andere Medien sind nur sehr bedingt oder punktuell empfehlenswert.

Siehe auch: Schweizer Mortalität im historischen Vergleich


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