
Publiziert: 5. Dezember 2021
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Ein Schuss ins Knie statt in den Apfel: Warum die Schweizer das “Covid-Zertifikat” angenommen haben.
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Die sogenannten “Covid-Zertifikate” sind international längst gefloppt: Laut einer britischen Analyse können sie Corona-Infektionen nicht nur nicht senken, sondern dürften durch ein falsches Sicherheitsgefühl, fehlende Tests und Ausweicheffekte sogar zu deren Steigerung beitragen.
Tatsächlich haben Länder mit besonders strengen Zertifikate-Regeln und hohen Impfquoten zuletzt einige der höchsten Infektionsraten der Welt erlebt, darunter Israel im September, die baltischen Staaten und Singapur im Oktober, und aktuell Booster-Vorreiter Österreich. In Israel haben bereits über eine Million Menschen ihr “Zertifikat” wieder verloren, weil sie die dritte Impfung ablehnten.
Dennoch haben sich die Schweizer Wähler Ende November im Rahmen eines weltweit wohl einzigartigen Referendums mit 62% für das Covid-Zertifikat ausgesprochen, obschon mehrere Schweizer Staatsrechtler dieses zuvor als potentiell verfassungswidrig einstuften.
Für diese Zustimmung dürften die folgenden drei Gründe ausschlaggebend gewesen sein:
Erstens, die Angst um die eigene Gesundheit, verbunden mit der falschen Annahme, “Covid-Zertifikate” würden einen Schutz bieten. Dieser Faktor dürfte den deutlichen Altersgradienten bei den Abstimmungsresultaten erklären: Wähler unter 40 lehnten das Gesetz mehrheitlich ab, während Wähler über 65 das Zertifikat mit knapp 80% befürworteten.
Zweitens, die Angst vor den sozialen und ökonomischen Auswirkungen der Pandemie, verbunden mit der falschen Annahme, das “Covid-Zertifikat” könnte die Pandemie beenden. Dieser Faktor dürfte unter anderem die Zustimmung in Tourismus-Gebieten und in urbanen Zentren erklären. Allerdings gingt die Zustimmung in den größten Städten seit der Juni-Abstimmung etwas zurück.
Drittens, womöglich eine gewisse Missgunst gegenüber Ungeimpften, die ohne Impfdruck dieselben “Privilegien” bzw. Grundrechte hätten, verbunden mit der falschen Annahme, Ungeimpfte seien “Treiber der Pandemie” – tatsächlich sind Geimpfte und Ungeimpfte gleich ansteckend.
Interessant ist nun die Frage, wie es zu den eben erwähnten Fehlannahmen bezüglich des “Covid-Zertifikats” gekommen ist. Hierfür war in erster Linie eine für Schweizer Verhältnisse eindrucksvolle Propaganda- und Desinformationskampagne verantwortlich. Es lohnt sich deshalb, die führenden Akteure dieser Kampagne kurz näher zu betrachten.
Dabei ist zunächst der Schweizer Gesundheitsminister zu erwähnen, der im Schweizer Fernsehen SRF noch im November unwidersprochen die spektakuläre Falschaussage tätigen konnte, mit dem Covid-Zertifikat könne man “zeigen, dass man nicht ansteckend ist” und das Covid-Zertifikat sei deshalb “der Weg aus der Krise”. (Siehe auch: “Schwurbel oder Schwindel?”)
Beim Leiter der Pro-Kampagne handelte es sich um einen PR-Berater, der für den Schweizer Pharmaverband Interpharma arbeitete und zuvor das Weltwirtschaftsforum (WEF) beriet. Das WEF wiederum ist einer der Haupttreiber hinter der weltweiten Einführung digitaler biometrischer Identitätssysteme und sieht “Covid-QR-Zertifikate” als einen ersten Schritt in diese Richtung.
Der parlamentarische Initiant des Zertifikate-Gesetzesartikels ist ebenfalls PR-Berater, der für den internationalen PR-Konzern Burson-Marsteller (Schweiz) den Pharma-Bereich leitete und zuvor Kommunikationsleiter beim BAG war. Er ist zudem Präsident der Schweizer Lobbygruppe der Süßgetränke-Industrie und Mitglied der Lobbygruppe für Biomedizinische Forschung.
Der Präsident der Konferenz der kantonalen Gesundheitsdirektoren, der die gescheiterten “Covid-Zertifikate” bereits im Sommer irreführenderweise als “Erfolgsgeschichte” bezeichnete, war zuvor Konzernanwalt beim Pharmaunternehmen Roche. Die Gesundheitsdirektorin des größten Schweizer Kantons, Zürich, ist ein “Young Leader” des Weltwirtschaftsforums.
Die großen Schweizer Medien, die im Vorfeld der Corona-Abstimmung diverse Falschmeldungen verbreiteten, gehören im Wesentlichen einer Handvoll Milliardäre, die ihrerseits in ebenjene transnationalen Eliten-Netzwerke eingebunden sind, die das “Covid-Zertifikat” und damit letztlich digitale biometrische Identitätssysteme weltweit vorantreiben möchten.
Während der Corona-Pandemie gut zu beobachten war zudem die konforme Ausrichtung der beiden Medien “Republik” und “WOZ”, die sich auch bei geopolitischen Themen zeigt. Kritisch-unabhängig zu Corona berichteten in der Schweiz insbesondere der Infosperber, der Gesundheitstipp, MedInside, Die Ostschweiz, die konservative Weltwoche, sowie einige Online-Plattformen.
Eine besondere Rolle spielte zudem der Schweizer Ableger der internationalen “Skeptiker-Bewegung”. Die sogenannten “Skeptiker” sind nicht etwa skeptisch gegenüber Autoritäten und Dogmen, sondern im Gegenteil gegenüber Kritikern solcher Autoritäten und Dogmen. “Skeptiker” sind insbesondere in den Bereichen Pharma, Klima und Geopolitik/Terrorismus aktiv und spielen beispielsweise bei der Manipulation der Wikipedia eine führende Rolle (mehr dazu).
In der Schweiz werden die “Skeptiker” vor allem durch zwei Personen vertreten: Dem ehemaligen Präsidenten des Skeptiker-Verbandes, der in Schweizer Medien gerne als vermeintlicher “Experte für Verschwörungstheorien” präsentiert wird; sowie dem Präsidenten der sogenannten “Freidenker”, die die Kampagne zu den angeblichen “Freiheitsimpfungen” geführt haben. In Wirklichkeit haben Impfungen und Zertifikate natürlich in keinem Land zu mehr Freiheit geführt – im Gegenteil.
Wie zu erwarten war, wurden kurz nach der Annahme des Covid-Zertifikates weitere (größtenteils wirkungslose) Verschärfungen bekanntgegeben. In einigen europäischen Ländern werden trotz fehlender EMA-Zulassung bereits Impf- und Boosterpflichten diskutiert. Während Deutsche und Österreicher später behaupten werden können, sie seien eigentlich immer schon gegen die Zertifikate gewesen, gilt diese Ausrede für 75% der Schweizer (inkl. Nichtwähler) nun nicht mehr.
Auch einige Schweizer Unternehmen haben Ungeimpfte bereits entlassen, benachteiligt oder versetzt, darunter die Airline Swiss, einige Kliniken, sowie die Schweizer Armee. Dies wie erwähnt ungeachtet der Tatsache, dass Geimpfte und Ungeimpfte gleich ansteckend sind und für gesunde Arbeitnehmer bis etwa 50 Jahre ein ziemlich geringes Hospitalisierungs-Risiko besteht. Selbst auf den tatsächlichen Immunstatus (Antikörper) wurde offenbar keine Rücksicht genommen.
Unabhängig von der Zertifikate-Frage lässt sich mit Blick auf die Wirksamkeit und Sicherheit der Corona-Impfungen aktuell Folgendes sagen.
Der Schutz vor Infektion liegt bei im Frühjahr Geimpften inzwischen bei etwa 0%, d.h. Geimpfte und Ungeimpfte (ohne Genesene) haben dasselbe Infektionsrisiko. Von “Impfdurchbrüchen” zu sprechen ist insofern nicht mehr angebracht, und das BAG erfasst diese auch nicht mehr.
Bei den Covid-Todesfällen und bei den Hospitalisierungen von Senioren liegt der Anteil der Geimpften derzeit bei etwa 50% bis 60% (bei Hospitalisierungen über alle Altersgruppen bei etwa 35% bis 50%, inkl. Status “unbekannt”). Für Senioren ergibt sich daraus aktuell ein Impfschutz vor schwerer Erkrankung von immerhin noch etwa 75% (mit Booster über 90%).
Bei der Booster-Kampagne liegt die Schweiz in Westeuropa deutlich abgeschlagen auf dem letzten Platz. Entgegen den Aussagen der Schweizer Impfkommission ist davon auszugehen, dass dies vor allem politische Gründe hat: Man hoffte vermutlich, mit der Booster-Kampagne erst nach der Zertifikate-Abstimmung beginnen zu müssen, um die Gültigkeitsdauer der Zertifikate nicht infrage zu stellen, und wurde dann von der frühen und starken Winterwelle erwischt.
Bezüglich Impfstoff-Sicherheit nehmen die Bedenken international weiterhin zu. Der in der Schweiz hauptsächlich verwendete, besonders hoch dosierte Moderna-Impfstoff wurde inzwischen aufgrund von Herzschäden in mehreren Ländern für Personen unter 30 oder sogar allgemein vom Markt genommen. Taiwan setzte zudem auch die zweite Pfizer-Impfung für Jugendliche aus.
Das Risiko einer Herzentzündung durch die Pfizer-Impfung liegt für junge Männer bei etwa 1 zu 5000, mit subklinischen Fällen eher bei 1 zu 1000, und mit Moderna sogar noch höher. Bei jungen Frauen ist das Risiko im Vergleich etwa zehnfach geringer. Bei Personen über 40 Jahren steht das Risiko einer akuten Herzentzündung im Allgemeinen nicht mehr im Vordergrund.
Weltweit kollabieren inzwischen fast täglich Athleten aufgrund von impfbedingten Herzproblemen. Auch die Universitätsklinik Basel spricht in einer Studie von einem “dramatischen Anstieg” an Herzentzündungen seit Impfbeginn. Hinzu kommen Gerinnungsstörungen, Menstruations-Beschwerden, neurologische Schäden und weitere Komplikationen (siehe Übersicht).
SPR rechnet aktuell in der Schweiz mit etwa 300 bis 500 impfbedingten Todesfällen und etwa 30’000 bis 50’000 ernsthaften Impfreaktionen (siehe Berichte). Zuletzt wurde über den plötzlichen Tod zweier 17-jähriger Lernenden am Kantonsspital St. Gallen berichtet, die nach der Impfung laut Insidern neurologische bzw. Gerinnungsstörungen entwickelt hatten. Auch im Rahmen der laufenden Booster-Kampagne melden Whistleblower Komplikationen in Pflegeheimen.
Dr. Hartmut Glossmann, Professor für Pharmakologie, einer der weltweit meist zitierten Wissenschaftler Österreichs, Gründer der ersten österreichischen Arzneimittel-Kommission und langjähriger Redakteur des Arznei-Telegramms, spricht inzwischen in einem Offenen Brief vom voraussichtlich “größten Arzneimittelskandal”, den er jemals erlebt habe.
Beendet wird die Pandemie auch in der Schweiz letztlich nicht durch Impfungen – die nur einen kurzfristigen Schutz bieten – sondern durch die zunehmende Anzahl an Genesenen, die eine langfristige Immunität aufbauen. Aktuell dürften je nach Kanton knapp 30% (Deutschschweiz) bis knapp 50% (Westschweiz) der Bevölkerung eine natürliche Immunität erreicht haben. Die Pandemie entwickelt sich dadurch, ironischerweise, zunehmend zu einer “Pandemie der Geimpften”.
In diesem Zusammenhang wäre es wichtig, dass erkrankte Risikopatienten, unabhängig von ihrem Impfstatus, Zugang zu einer ambulanten Frühbehandlung basierend auf nachweislich wirksamen Arzneien haben, um Hospitalisierungen zu vermeiden. Die Schweiz hat diesbezüglich bisher indes nichts unternommen bzw. Ärzten die ambulante Frühbehandlung teilweise sogar untersagt.
Seit Pandemiebeginn kam es in der Schweiz zu einer Übersterblichkeit von circa 14% bzw. 9700 Personen, davon circa 50% in Pflegeheimen und circa 90% in der Altersgruppe über 70; unter 70 Jahren bewegt sich die Sterblichkeit im Rahmen einer starken saisonalen Grippewelle. Allerdings berichten etwa 10% der “Genesenen” von post-akuten Symptomen (“Long Covid”).
Von Januar bis Juli 2021 sah die Schweiz aufgrund des hohen Alters der Corona-Todesfälle (Median 84), der verdrängten Grippe und des Corona-Impfschutzes die geringste Sterblichkeit seit Beginn der Aufzeichnungen; durch die aktuelle Winterwelle könnte sich dies indes nochmals ändern.
Siehe auch: “Die Schweiz als Gefängnis” (Friedrich Dürrenmatt, November 1990)
Grafiken und Videos
Schweizer Lebenserwartung, 1900 bis Mitte 2021
Die Schweizer Lebenserwartung nahm 2020 um circa 7 Monate ab und erreichte bis Mitte 2021 ihren bisher höchsten Stand. Durch die Winterwelle 2021/22 könnte sie indes wieder etwas abnehmen.

Corona-Antikörper in Schweizer Kantonen
Antikörper bei 20-64 Jährigen; ab Phase 4 mit Impfungen. Bei Personen 65+ hatten bis im Sommer 90% bis 100% Antikörper. Die Antikörperspiegel nahmen seither jedoch wieder ab.

Nachlassender Impfschutz gegen schwere Erkrankung
Bei älteren Personen sinkt der Impfschutz rascher ab als bei jüngeren.

Booster-Kampagne in Westeuropa
Die Schweiz ist bei der Booster-Kampagne das Schlusslicht in Westeuropa.

Schweiz: Lockdown, Lockerungen, Impfpässe ohne Einfluss
Die Schweizer Lockdowns im Winter 2020/21, Lockerungen im Frühjahr 2021, und Impfpässe seit Herbst 2021, hatten keinen erkennbaren Einfluss auf den Verlauf der Pandemie.

Österreich: FFP2-Masken, Impfpässe, Lockdowns ohne Wirkung
FFP2-Masken, Impfpässe und Lockdowns blieben in Österreich ohne erkennbare Wirkung.

Robert F. Kennedy Jr. in Bern
Robert F. Kennedy Jr., der Neffe des ehemaligen US-Präsidenten, besuchte am 12. November Bern und empfahl den Schweizern, “Impfpässe” abzulehnen. Mehr zu seinem Besuch.
Herzstillstände bei Sportlern
Siehe auch: Herzstillstände bei Sportlern 2021 (Telegram). In der Schweiz brach zuletzt ein FCB-Juniorentrainer zusammen. Ski-Star Lara Gut klagt seit der Impfung über Schwäche (“Grippe”).