Schweiz: Mortalität im historischen Vergleich

Schweiz: Kumulierte Übersterblichkeit (2010-2020, Daten)

Publiziert: 29. Oktober 2020
Teilen auf: Twitter / Facebook

Die Schweiz weist seit 25 Wochen eine relative Untersterblichkeit auf. Der Grund dafür ist das sehr hohe Alter der Corona-Todesfälle (Median 84 Jahre). Die kumulierte Übersterblichkeit lag bis Mitte Oktober wieder bei null und damit unter den meisten Grippewellen der letzten zehn Jahre.

Ab November und bis im Frühjahr dürfte die Schweizer Mortalität aufgrund der erneuten Ausbreitung des neuen Coronavirus indes nochmals sehr deutlich ansteigen. Die Antikörperwerte lagen bis im Sommer in der Westschweiz und im Tessin bei ca. 12%, in der Deutschschweiz bei unter 5%.

Die folgende Grafik zeigt die Schweizer Mortalität von 1860 bis 2006. Gut zu erkennen sind die beiden Wellen der Grippe von 1918/1920 sowie die Katastrophenjahre um 1870 (Cholera, Typhus, Pocken, landesweite Überschwemmungen).

Mortalität Schweiz von 1850 bis 2006 (Quelle: HLS)

In der nächsten Grafik ist die noch aussagekräftigere Kennzahl der Lebenserwartung seit 1876 abgebildet. Auch hier sticht die Grippepandemie von 1918 negativ hervor, da sie neben älteren Menschen auch sehr vielen Kleinkindern und jungen Erwachsenen das Leben kostete.

Die Corona-Pandemie dürfte auf die Lebenserwartung einen eher geringen Einfluss haben (aufgrund des sehr hohen Medianalters der Todesfälle), sofern keine unerwarteten kardiovaskulären oder pulmonalen Langzeit- oder Spätfolgen auftreten (siehe auch: Post-akutes Covid-19).

Lebenserwartung Schweiz von 1876 bis 2006 (Quelle: HLS)

Die nächste Grafik zeigt nochmals die historische Schweizer Mortalität, diesmal aber bis 2019. Auf dieser Grafik ist nun auch die starke saisonale Grippewelle von 2015 zu sehen. Die Corona-Pandemie wäre auf dieser Grafik bisher noch nicht sichtbar (da bisher keine Jahresübersterblichkeit).

Mortalität Schweiz von 1900 bis 2019 (Quelle: BFS )

Siehe auch


Teilen auf: Twitter / Facebook

WordPress.com.

Up ↑