Wikipedia: Maßnahmen bei Missbrauch

Wikipedia-Manipulation
Manipulation der Wikipedia

Publiziert: März 2019

Wirkungsvolle Maßnahmen gegen Missbrauch der Wikipedia.

Die Hierarchie der Wikipedia wird derzeit wesentlich durch ideologische Gruppierungen dominiert. Eine Korrektur manipulierter Artikel ist deshalb oftmals nicht direkt möglich, da Anpassungen blockiert und ungewollte Autoren gesperrt werden.

Dennoch kann dem Missbrauch der Wikipedia intern und extern wirkungsvoll begegnet werden.

Außerhalb der Wikipedia

Bei rufschädigenden Wikipedia-Artikeln bestehen für Betroffene folgende Möglichkeiten:

  1. Klage gegen Wikimedia am eigenen Wohnort (mehr dazu)
  2. Klage gegen den verantwortlichen Wikipedia-Autor (mehr dazu)
  3. Klage gegen Personen/Medien, die den Artikel verbreiten (mehr dazu)

Rufschädigung entsteht dabei nicht nur durch falsche Tatsachen­be­hauptungen, sondern auch durch Vermittlung ehrverletzender Teil­wahr­heiten, d.h. Verschweigen oder Entfernen positiver Tatsachen – eine gerade in der Wikipedia naheliegende Form der Rufschädigung (mehr dazu).

Im August 2018 wurde Wikipedia durch das Landgericht Berlin zudem das sogenannte »Laienprivileg« aberkannt. Dies bedeutet, dass Wikipedia-Autoren rufschädigende Behauptungen auch aus Medien­beiträgen oder anderen Quellen nicht mehr ungeprüft übernehmen dürfen.

Die Bestimmung des für eine Textstelle verantwortlichen Autors erfolgt mit dem Tool WikiWho. Die Bestimmung des für eine Löschung verantwortlichen Autors erfolgt durch die Versionsgeschichte.

Auch die ungerechtfertigte Sperrung eines Benutzers dürfte juristisch anfechtbar sein. Die oftmals arbiträren Wikipedia-internen Vorgänge und Regeln sind dabei aufgrund der monopol­­artigen Stellung und gesell­schaft­lichen Bedeutung des Online-Lexikons rechtlich kaum von Belang.

Bei systematisch rufschädigenden Bearbeitungen ist es denkbar, dass einem Autor die Mitarbeit an der Wikipedia gerichtlich gänzlich untersagt werden kann.

Schätzungen zufolge existieren derzeit allein im deutschsprachigen Raum bis zu eintausend gegen Wikipedia und deren Autoren klageberechtigte Personen und Organisationen. Auf öffentliche üble Nachrede stehen bis zu zwei, auf öffentliche Verleumdung bis zu fünf Jahre Haftstrafe.

Alternativ zum Strafrecht können Betroffene auch anwaltliche Abmahnungen erwirken.

WikiWho/WhoColor: Wer hat einem Artikel mitgewirkt?

Innerhalb der Wikipedia

Innerhalb der Wikipedia besteht die Möglichkeit, manipulative Admini­stra­toren jederzeit abzuwählen: 25 Antragsteller können eine Neuwahl ver­la­ngen, bei der sich ein Drittel der Teil­neh­menden gegen den fraglichen Admi­ni­strator aussprechen muss. Hierzu reichen meist 100 bis 150 Stimmen.

Stimmberechtigt sind alle Wikipedia-Autoren, die seit mindestens zwei Monaten aktiv mitarbeiten sowie mindestens 200 Bearbeitungen vorgenommen haben, davon mindestens 50 in den zurück­liegenden 12 Monaten. Derzeit gibt es circa 3000 stimmberechtigte Wikipedia-Autoren.

Administratoren mit Sonderfunktionen (Aufseher, Bürokraten, Checkuser, etc.) können nicht unmittelbar abgewählt werden; sie müssen sich jedoch alle zwei Jahre einer Wiederwahl stellen. Manipulative Sichter können durch seriöse Administratoren jederzeit gesperrt werden.

Generell ist zu erwägen, Biographien lebender Personen und andere sensible Artikel nur noch von besonders verantwortungsvollen und identifizierbaren Autoren schreiben zu lassen.

Medienbelege

Die deutschsprachige Wikipedia akzeptiert derzeit primär traditionelle Medien als Belege. Durch eine Abstimmung können jedoch zwecks Verbreiterung der Quellenbasis auch bedeutende Internet­medien zugelassen werden, wie dies in der englischsprachigen Wikipedia bereits der Fall ist.

Der Fall »Relotius« – von dem auch die Wikipedia durch Artikelquellen betroffen war – hat gezeigt, dass es für die ohnehin anachronistische Bevorzugung traditioneller Medien keine legitime Begründung gibt.

Siehe auch


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