
Publiziert: Juni 2016
Von den öffentlichen Rundfunkanstalten erwartet das Publikum eine ausgewogene Berichterstattung. Doch oft ist gerade dort der politische Druck besonders hoch, sich an das transatlantische Narrativ zu halten.
So haben Mitarbeiter der ARD gemäß internen Memos Weisung, bei geopolitischen Konflikten »westliche Positionen zu verteidigen«, vertrauliche Sprachregelungen zu befolgen und ausschließlich konforme Quellen zu verwenden.
Beim ZDF machte der ehemalige Chefredakteur publik, dass Beiträge zu US-Kriegen politisch beeinflusst werden. Nahost-Korrespondent Ulrich Tilgner beklagte redaktionelle Eingriffe aufgrund von »Bündnisrücksichten«, und der vormalige Leiter des ZDF-Studios Bonn bestätigte »Anweisungen von oben« und eine »freiwillige Gleichschaltung« der Journalisten.
Auch das SRF verwendet diverse Manipulationstechniken zugunsten der Konfliktpartei USA & NATO und thematisiert Propaganda stets nur auf der Gegenseite. Selbst vor dem Einsatz subtiler Gruselmusik in den Nachrichten schreckt das SRF nicht zurück, um Gegner der US-Allianz zu dämonisieren.
Programmbeschwerden sind indes chancenlos, denn: Beiträge zu internationalen Konflikten müssten “weder neutral noch ausgewogen” sein, und “diejenigen, die dem SRF vorwerfen, einseitig der US- und Nato-Propaganda zu erliegen, betreiben ihrerseits das Geschäft der russischen Propaganda” – so die erstaunliche Argumentation der Ombudsstelle.