
Publiziert: 16. Juni 2021 (akt.)
Zur Entwicklung der SeroprÀvalenz in Deutschland.
(Bei Sprachfehlern die automatische Ăbersetzung deaktivieren.)
Die RKI-Grafik oben zeigt die Entwicklung der Verbreitung von Corona-Antikörpern bei deutschen Blutspendern laut RKI SeBluCo-Studie (Auswertung vom Juni 2021). Die Daten bestÀtigen, was SPR seit Juni 2020 protokolliert hat: Die SeroprÀvalenz lag in Deutschland bis Ende 2020 bei höchstens 5% und bis April 2021 bei circa 15%. (Die tatsÀchliche Verbreitung kann etwas höher liegen.)
Zum Vergleich: Die SeroprÀvalenz in New York City lag bereits im Mai 2020 bei circa 25%. Bergamo lag nach der ersten Welle bei knapp 40%. Schweden lag Ende 2020 landesweit bei etwa 15%.
Daraus ergeben sich drei Schlussfolgerungen:
- Erstens, in Deutschland drohte keine “Ăberlastung der Intensivstationen”. Deutschland hat die höchste IPS-KapazitĂ€t der Welt, aber die geringste InfektionsÂprĂ€valenz unter den groĂen westlichen LĂ€ndern (Kanada ausgenommen). Selbst in Schweden, mit hoher InfektionsprĂ€valenz und geringer IPS-KapazitĂ€t, kam es nicht zu einer (absoluten) Ăberlastung. Dass manche Kliniken in finanzielle Schwierigkeiten gerieten, lag primĂ€r am Ausfall zahlreicher Operationen.
- Zweitens, ein Verweis auf die sehr geringe deutsche Ăbersterblichkeit 2020 ist irrefĂŒhrend ohne den Hinweis auf die sehr geringe SeroprĂ€valenz von nur 5% â zumal gleichzeitig, wie in ganz Europa (inklusive Schweden) â die Influenza-Saison ausfiel. Die geringe Verbreitung des Coronavirus reichte bereits aus, um im Dezember 2020 eine Sterblichkeit wie zuletzt durch die Hongkong-Grippe von 1969 zu erzielen (allerdings: 50% Pflegeheime, 90% ĂŒber 70 Jahre).
- Drittens, die Auswirkungen der FrĂŒhlingswelle 2021 wurden in der Generation 70+ durch die experimentellen Impfstoffe bereits deutlich gemildert (siehe Grafik unten). Bei jĂŒngeren Generationen wird die AbwĂ€gung zwischen teilweise schweren und tödlichen Impfstoff-Nebenwirkungen und dem Schutz vor neuen, teilweise etwas virulenteren Corona-Varianten sowie dem leider realen Post-Covid-Syndrom indes zunehmend komplexer.
Manche fĂŒhren die geringe deutsche SeroprĂ€valenz gerne auf den harten deutschen Lockdown zurĂŒck, doch so einfach ist es nicht: Hauptgrund war die sehr milde erste Welle, die wie in Osteuropa auch glĂŒcklichen UmstĂ€nden zu verdanken ist. In der zweiten Welle lag Deutschland trotz harter MaĂnahmen gleichauf mit dem liberalen Schweden und der Deutschschweiz (siehe Grafik unten), wĂ€hrend die Situation in Osteuropa eskalierte (wĂŒrde in Deutschland 250.000 Toten entsprechen).
Viele deutsche MaĂnahmen brachten allerdings nichts, darunter auch die bayerische FFP2-Maskenpflicht (s.u.). Andererseits kann Deutschland auch auf manches Stolz sein: beispielsweise gehörten deutsche LungenĂ€rzte zu den weltweit ersten, die vor einer verfrĂŒhten Intubation warnten. TatsĂ€chlich ist schweres Covid in erster Linie keine Ventilations-, sondern eine Diffusions- und Perfusions-Störung (Gasaustausch und Durchblutung), die gĂ€nzlich anders zu behandeln ist.
Update: Eine Studie der Uni Mainz fand, dass die SeroprĂ€valenz in Deutschland bis Ende Juni 2021 erst bei 6,3% gelegen habe. Dieser Wert dĂŒrfte zu tief sein: Womöglich war die Messung nicht reprĂ€sentativ, oder der RĂŒckgang der Antikörper wurde nicht vollstĂ€ndig korrigiert.
Grafiken
A) Hospitalisierungen nach Altersgruppen
In der dritten Welle erreichten die Altersgruppen 15-34 (grĂŒn) und 35-59 (violett) die Hospitalisierungs-Raten aus der zweiten Welle, wĂ€hrend die Altersgruppen 60-79 (blau) und insbesondere 80+ (orange) deutlich darunter blieben, hauptsĂ€chlich dank der Impfung.

B) Deutschland und Schweden im Vergleich
In der zweiten Welle kaum Unterschiede zu erkennen.

C) FFP2-Maskenpflicht in Bayern
Die Maskenpflicht und die FFP2-Maskenpflicht hatten keinen erkennbaren Einfluss.

D) Corona-MortalitÀt nach Landkreisen
Zu erkennen ist vermutlich eine Einwirkung aus Tschechien und Polen. Zu beachten ist, dass die Corona-MortalitÀt stark durch Pflegeheime beeinflusst wird (ca. 50% der TodesfÀlle).

E) MaĂnahmen in Deutschland
MĂŒnchen: Polizeikontrolle mit Zollstock im Englischen Garten (MĂ€rz 2021).
