Das BAG im Corona-Fieber

Daniel Koch, BAG Abteilungsleiter für Infektionskrankheiten

Publiziert: 29. März 2020
Aktualisiert: 24. April 2020

Bereits Mitte März erklärte der Leiter der Abteilung Infektionskrankheiten des Schweizer Bundesamtes für Gesundheit (BAG), die Lage im Südschweizer Kanton Tessin sei aufgrund von Covid-19 “dramatisch”. Tessiner Ärzte dementierten dies jedoch umgehend.

Am 29. März wurde der BAG-Vertreter nun bei einer weiteren, sonderbaren Übertreibung und Irreführung ertappt. So erklärte er in einer Pressekonferenz, in der Schweiz werden derzeit “280 Patienten” auf Intensivstationen beatmet, was für die Schweiz “enorm viel” sei.

Der BAG-Vertreter sprach dabei nicht explizit von Covid-19 testpositiven oder sogar an Covid-19 erkrankten Patienten, sondern von Patienten im Allgemeinen. 280 beatmete Patienten sind für die Schweiz mit ihren ca. 1400 Intensiv- und Überwachungsbetten freilich keineswegs viel.

Ein aufmerksamer Westschweizer Journalist fragte den BAG-Vertreter später mit Blick auf dessen Aussage zu den “enorm vielen” Patienten, wieviele Patienten denn normal seien.

Daraufhin schüttelte der BAG-Vertreter bloß den Kopf, der Journalist entschuldigte sich für seine Frage (“pardon”), und die Pressekonferenz ging direkt zur nächsten Frage weiter.

Quelle: BAG-Pressekonferenz vom 28. März 2020 (Youtube). Aussage des BAG-Vertreters bei Minute 1, die Frage des Journalisten bei Minute 49. Dazwischen wurde geschnitten.

Das Medianalter der testpositiven Verstorbenen liegt in der Schweiz derzeit bei 84 Jahren, soweit bekannt zumeist mit Vorerkrankungen. Die tatsächliche Todesursache, d.h. ob am Coronavirus oder an den Vorerkrankungen, wurde in den meisten Fällen nicht mitgeteilt.

Aus Italien und auch aus Deutschland ist bereits bekannt, dass Abstriche an Krebs- und Herztoten gemacht und diese nachträglich als Covid19-Todesfälle registriert wurden. Das deutsche Robert-Koch-Institut musste einräumen, dass die tatsächliche Todesursache keine Rolle spiele.

Für die Schweiz ist deshalb ähnlich wie für Deutschland und Österreich bisher mit einer geringen Übersterblichkeit durch Covid-19 zu rechnen. Die Zunahme der Fallzahlen ist zudem proportional zur Zunahme der Anzahl Tests, was gegen eine exponentielle Ausbreitung spricht.

Zuletzt fand eine französische Studie, dass „das Problem durch Covid-19 vermutlich überschätzt wird“, da sich „die Mortalität von Covid-19 nicht wesentlich unterscheidet von gewöhnlichen Coronaviren (Erkältungsviren), die in einem Krankenhaus in Frankreich untersucht wurden.“ Neuere chinesische Studien kommen selbst für die Stadt Wuhan zu einem ähnlichen Ergebnis.

Die normale Gesamtsterblichkeit liegt in Deutschland bei ca. 2600, in Italien bei ca. 1800 und in der Schweiz bei ca. 200 Personen pro Tag. Die Grippemortalität liegt in Deutschland und Italien bei bis zu 25,000, und in der Schweiz bei bis zu 2500 Personen pro Winter.

Auch die Annahme, das Immunsystem sei auf das “neuartige Coronavirus” nicht vorbereitet, wurde von führenden Immunologen und Virologen bereits zurückgewiesen: Da bis zu 80% der Bevölkerung keine oder kaum Symptome zeigen, sei das Virus entweder nicht so neu wie angenommen – es wird erst seit kurzem danach gesucht – oder nicht so verschieden von den bisherigen Viren.

International anerkannte Experten wie der Präsident des Weltärzteverbandes Frank Montgomery, Yale-Professor David Katz oder der Mainzer Professor Sucharit Bhakdi fordern deshalb eine rasche Aufhebung von radikalen Maßnahmen wie etwa Ausgangssperren. Diese seien kontraproduktiv und würden letztlich mehr Menschen töten als das Virus selbst. Zu schützen seien Risikogruppen.

Mehrere Experten erklärten bereits, dass die Situation etwa in Norditalien nicht nur mit dem Coronavirus zu tun habe, sondern auch mit lokalen Risikofaktoren wie extremer Luft­ver­schmutzung, Massenpanik, kollabierter Alterspflege, und der Ausgangssperre selbst. Auch in Italien liegt das Medianalter der Verstorbenen indes bei 81 Jahren, 99% hatten Vorerkrankungen.

Der entscheidende Indikator ist daher nicht die oft genannte Anzahl der testpositiven Personen und Verstorbenen, sondern die Anzahl der tatsächlich und unerwartet an einer Lungen­ent­zündung Erkrankten oder Verstorbenen.

NSA-Whistleblower Edward Snowden warnte, dass die Corona-Krise für den massiven und permanenten Ausbau weltweiter Überwachungs­instrumente genutzt wird. Der renommierte Virologe Pablo Goldschmidt sprach von einem „globalen Medienterror“ und „totalitären Maßnahmen“. Der britische Infektiologe John Oxford sprach von einer „Medien-Epidemie“.

Update 24. April 2020

Die kumulierte Gesamtsterblichkeit liegt in der Schweiz bis Mitte April im Bereich bisheriger Grippewellen und rund 2000 Todesfälle unter der starken Grippewelle von 2015.

Kumulierte Gesamtsterblichkeit im Vergleich zum mittleren Erwartungswert, 2010 bis 2020 (Daten: BFS)

Siehe auch


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