
Publiziert: 11. März 2021
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Die obige Grafik von Corona-Immunitas zeigt die Antikörper-Seroprävalenz nach Altersgruppe und Region in der Schweiz zu Beginn des Jahres 2021. In der für Hospitalisierungen und Mortalität entscheidenden Gruppe 65+ erreichten einige Westschweizer Kantone Werte von bis zu 25%, die Deutschschweiz und offenbar selbst Genf und das Tessin jedoch erst Werte zwischen 10% und 15%. Deutschland dürfte bundesweit bei höchstens etwa 10% liegen. Zum Vergleich: New York lag nach der ersten Welle bei 25%, die Stadt Bergamo bei etwa 38%, Peru bei etwa 50%.
Die Maßnahmen von Mitte Dezember (insb. Schließung von Bars und Restaurants) dürften einen gewissen Effekt gehabt haben; die Maßnahmen vom Januar (insb. Schließung von Läden) hatten keinen erkennbaren Effekt mehr. Masken hatten generell keinen messbaren Effekt; Daten aus Bayern zeigen zudem, dass auch eine FFP2-Pflicht keinen messbaren Effekt hatte. Die Schweiz illustriert überdies, dass offene Grundschulen tatsächlich keine “Treiber” der Corona-Pandemie sind.
Zuletzt konstatierte ein führender Schweizer Epidemiologe, dass die neuen Coronavirus-Varianten trotz etwas höherer Übertragbarkeit bisher keinen bestimmenden Einfluss auf die Infektionszahlen haben: In Genf liegt der Anteil der “britischen Variante” inzwischen bei über 90%, was indes keine Auswirkungen auf die Infektionszahlen hatte; in anderen Regionen stiegen die Infektionszahlen trotz deutlich geringerem Anteil der Variante inzwischen leicht an.
Eine “dritte Welle”, wie derzeit in Tschechien, ist angesichts der geringen Seroprävalenz in weiten Teilen der Schweiz auf jeden Fall möglich, zumal die Coronaviren-Saison noch bis April dauert. Entscheidend dürfte aufgrund der primär durch Aerosole erfolgenden Übertragung das Ausmaß aktiver Interaktionen in Innenräumen sein, nicht jedoch Aktivitäten im Freiluftbereich.
Das Medianalter der Corona-Todesfälle liegt laut BAG bei 86 Jahren (60% in Pflegeheimen); unter 70 Jahren besteht keine Übersterblichkeit, jedoch ein circa 10%iges Risiko post-akuter Beschwerden selbst bei milden Fällen (“Long Covid”), weshalb eine “proaktive Durchseuchung”, wie auch von einem ETH-Professor vorgeschlagen, aus medizinischer Sicht nicht vertreten werden kann, obschon manche Medien auch bei diesem Thema teilweise etwas übertreiben.
Bei den Impfstoffen zeigen neue Studien aus Deutschland und Dänemark, dass die Wirksamkeit bei Senioren 75+ deutlich geringer ist als erhofft, während bei Personen unter 60 Jahren nach der zweiten Impfung eine gute Schutzwirkung erzielt wird. Das Risiko ernsthafter Nebenwirkungen ist indes entgegen offizieller und medialer Verlautbarungen nicht zu unterschätzen.
Zuletzt kündigte die Schweizer Regierung an, eine Milliarde Franken für Antigen-Schnelltests auszugeben. Zwar reagieren Antigen-Tests bei nicht-infektiösen Personen seltener “falsch positiv” als die hochsensitiven PCR-Tests, doch bisher hatten auch Antigen-Tests nirgends einen relevanten Einfluss auf die Infektionsrate: siehe beispielsweise Österreich, die Slowakei oder Luxemburg.
Generell muss man feststellen, dass Deutschland und Österreich mit deutlich mehr Restriktionen und Repressionen keine besseren epidemiologischen Resultate erzielt haben als die Deutschschweiz.
Über ein ambulantes Prophylaxe- und Frühbehandlungskonzept verfügt die Schweiz, trotz positiver Studienlage, auch nach einem Jahr Pandemie weiterhin nicht. Dies obschon Covid bei Risikopersonen so früh wie möglich behandelt werden sollte, um eine Progression der Erkrankung in die systemische inflammatorische Phase zu vermeiden und Kliniken zu entlasten.
Update: Dritte Welle: Ja oder Nein? (April 2021)
Grafiken zur Sterblichkeit in der Schweiz
1) Gesamt-Mortalität 1900 bis 2020 (ohne Alterskorrektur):

2) Mortalität bei Senioren 65+, 1971 bis 2020:

3) Mortalität pro Altersgruppe, 60+, 1971 bis 2020:

4) Kumulative statistische Übersterblichkeit 2010-2020:

Siehe auch
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