Propaganda im Jugoslawienkrieg

Propaganda im Jugoslawienkrieg (SPR)

Aktualisiert: Februar 2024
Publiziert
: Dezember 2019
Sprachen: Englisch, Deutsch

Eine Übersicht zu Kriegspropaganda aus den Jugoslawien-Kriegen der 1990er-Jahre.

Übersicht

1) Einleitung 2) Das “serbische Todeslager” 3) Die Sarajewo “Marktplatz-Massaker” 4) Der “Srebrenica-Genozid” 5) Kosovo: Das “Racak-Massaker” 6) Anhang: Die “größere Wahrheit”

Einleitung

Die Jugoslawien-Kriege der 1990er-Jahre werden zumeist als regionale und ethnische Konflikte dargestellt, doch aus geopolitischer Sicht ging es bei diesen Kriegen um eine Neuordnung Süd­ost­europas nach dem Ende des Kalten Krieges.

Die Gesamtstrategie der USA bestand darin, Jugoslawien in seine Bestandteile zu zerlegen und den Einfluss Serbiens – eines historischen Verbündeten Russlands – zugunsten der bosnischen Muslime, der Kroaten und Slowenen sowie der Kosovo-Albaner zurückzudrängen. Die USA verhinderten dazu wiederholt diplomatische Lösungen und setzten sogar jene islamistischen Milizen ein, mit denen sie zuvor in Afghanistan die UdSSR bekämpften und die sie später “Al Kaida” nennen sollten.

Die politische und mediale Propaganda zum Jugoslawien­krieg ist inzwischen gut erforscht und dokumentiert. Interes­santer­weise versuchen zahlreiche Medien und Autoren dennoch bis heute die offizielle Darstellung von damals zu verteidigen, im Unterschied etwa zum späteren Irak­krieg.

Hierfür mag es verschiedene Gründe geben. Einerseits stammt die fragliche Propaganda noch aus der Frühzeit des Internets und ist deshalb in der Öffentlichkeit im Allgemeinen etwas weniger bekannt. Andererseits sind die Implikationen, gerade für Europa, in diesem Fall besonders groß.

Aus heutiger Sicht ist es eine triviale Feststellung, dass die meisten westlichen Medien den Jugo­sla­wien­krieg der NATO unterstützten, doch damals glaubten selbst Kritiker noch an ein “mediales Versagen”, zumal die entscheidenden Medienstrukturen noch nicht allgemein bekannt waren.

Es folgt eine Übersicht der bekanntesten Propagandabeispiele aus dem Jugoslawienkrieg sowie Hinweise auf weiterführende Literatur und Dokumentation. Die Analyse stellt dabei weder regionale Aspekte des Krieges noch tatsächliche Kriegsverbrechen, egal auf welcher Seite, infrage.

Siehe auch

1. Das “serbische Todeslager” (1992)

Eines der bekanntesten Propagandabeispiele aus dem Jugoslawienkrieg betrifft das angebliche Todeslager von Trnopolje in Bosnien. Dabei besuchten drei britische Journalisten im August 1992 ein Flüchtlingslager, dessen Insassen betonten, sehr gut behandelt zu werden (siehe Video unten).

Die Journalisten begaben sich indes auf ein abgesperrtes Trafo-Areal direkt neben dem Flüchtlings­lager und filmten die Männer durch einen Stachel­draht­zaun hindurch, was den Eindruck erweckte, die Männer wären eingesperrt – was nicht der Fall war. Sodann baten die Journalisten einen aufgrund von chronischer Tuberkulose abgemagert aussehenden muslimischen Mann, sein T-Shirt auszuziehen.

Das so entstandene Foto landete – sorgfältig zurecht­geschnitten – auf den Titelseiten der meisten westlichen Medien als »Beweis« für serbische “Todeslager”, die wiederum als Begründung für die nachfolgende NATO-Intervention in Bosnien dienten, beginnend mit einer Flugverbotszone.

Die Todeslager-Täuschung wurde 1997 von einem deutschen Journalisten aufgedeckt. Ein Magazin in England, das seinen Artikel veröffentlichte, wurde von den drei britischen Journalisten wegen Verleumdung verklagt und verurteilt, da es ihnen keine Absicht nachweisen konnte.

Der Chef der amerikanischen PR-Agentur Ruder Finn, die die Falschmeldung der Todeslager weltweit zu verbreiten half, erklärte in einem späteren Interview: “Wir sind Professionals. Wir hatten einen Auftrag und wir erledigten ihn. Wir sind nicht dafür bezahlt, moralisch zu sein.”

Ein amerikanischer Newsweek-Journalist, der die Falschmeldung der “serbischen Todeslager” und weitere Falschmeldungen aus Jugoslawien verbreitete, erhielt dafür 1993 den Pulitzer-Preis für herausragende journalistische Arbeit und wurde später zum Ehrenbürger von Sarajewo ernannt.

Im Jahr 2003, kurz vor seinem Tod, gab auch der ehemalige bosnische Präsident, Alija Izetbegociv, in einem Interview zu: “Ich dachte, dass meine Enthüllungen Bombardierungen auslösen könnten. () Ich habe es versucht, aber die Behauptung war falsch. Wie schrecklich diese Orte auch gewesen sein mögen, es gab keine Vernichtungslager.”

Siehe auch

Video: Das “serbische Todeslager” (5 Minuten, TENC, 2000)

Bilder: Britisches Filmteam, TV, Presse und Lageplan

2. Die “Marktplatz-Massaker” in Sarajewo (1992-1995)

Ein weiteres bekanntes Propaganda­beispiel waren die sogenannten “Marktplatz-Massaker” während der vierjährigen Belagerung Sarajewos, darunter insbesondere das “Bäckerei-Massaker” vom Mai 1992 sowie die beiden sogenannten “Markale-Massaker” vom Februar 1994 und August 1995.

Diese “Massaker” sollen durch bosnisch-serbischen Granatenbeschuss verursacht worden sein und fanden jeweils kurz vor wichtigen politischen Beratungen der UNO oder EU statt. Sie führten letztlich zu einem direkten militärischen Eingreifen der NATO und damit zur Wende im Bosnienkrieg.

In den genannten und einigen weiteren Fällen kamen UNO-Untersuchungen indes zum Ergebnis, dass diese Angriffe vermutlich von der bosnisch-muslimischen Seite selbst “inszeniert” worden waren als “Propagandamittel”, um “weltweite Sympathie und eine militärische Intervention zu bewirken”.

Die entsprechenden UNO-Berichte wurden jedoch geheim gehalten. Stattdessen behaupteten amerikanische Medien – insbesondere CNN – sowie die US-Regierung meist unmittelbar nach den Vorfällen, dass der jeweilige Angriff vermutlich von serbischer Seite erfolgt sei (vgl. Video unten).

Der kanadische General Lewis MacKenzie, Kommandeur der UNO-Truppen in Sarajewo, notierte zum Vorfall von 1992: »Laut unseren Leuten passte einiges nicht. Die Straße wurde kurz zuvor abgesperrt. Dann positionierten sich die Personen und die Medien tauchten auf, hielten aber noch Abstand. Der Angriff erfolgte und die Medien begannen sofort zu filmen.«

Zum Vorfall von 1994 erinnerte sich ein BBC-Journalist, dass »TV-Crews bereits Sekunden nach der Explosion vor Ort filmten«, während UNO-Helfern und selbst Ärzten der Zutritt verweigert wurde und die offiziell 197 Opfer innerhalb von 25 Minuten abtransportiert waren. Beobachtern fiel zudem auf, dass der Markt zur Zeit des Vorfalls geschlossen war (siehe Video unten).

Zum Vorfall von 1995 berichtete die Londoner Sunday Times, dass britische und französische Munitions­experten die Serben für »unschuldig« hielten, jedoch »von einem hohen US-Offizier überstimmt« wurden. Die NATO-Luftangriffe begannen innerhalb von weniger als 48 Stunden.

US-Professor Yossef Bodansky, der langjährige Direktor der US Congressional Task Force on Terrorism and Unconventional Warfare, beschrieb diese Ereignisse später als “professionell inszenierte Horror­-Spektakel”, für die “Leichen kürzlich gefallener bosnischer Soldaten” verwendet wurden.

Als der Auslandschef der Schweizer Weltwoche 1994 eine englische Reportage unter dem Titel »Bosnien: So logen Fernsehen und Presse uns an« auf Deutsch veröffentlichte, gab es derart starke Proteste durch andere Medien, dass der Journalist ein vorläufiges Schreibverbot zu Bosnien erhielt.

Zwanzig Jahre später wurden die inszenierten bosnischen “Markplatz-Massaker” von 1994/95 wieder in Erinnerung gerufen, als sich Giftgas­angriffe im Syrienkrieg als fragwürdig herausstellten und wie damals die Ergebnisse von Untersuchungen der UNO bzw. OPCW zurückgehalten wurden.

Berichte

Videos (18+)

Bilder (18+): Die inszenierten “Markplatz-Massaker” (1994/95)

Video: Das inszenierte “Massaker” von 1994 (BBC, 1 Minute)

3. Der »Genozid von Srebrenica« (1995)

Der angebliche “Völkermord von Srebrenica” im Juli 1995 gilt als trauriger Höhepunkt des Bosnienkrieges. Nach der offiziellen westlichen Version, die vom “Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien” (ICTY) in Den Haag unterstützt wird, sollen mehr als 8000 bosnische Muslime durch die bosnisch-serbischen Streitkräfte ermordet worden sein.

Doch laut Phillip Corwin, dem ranghöchsten UN-Zivilbeamten in Bosnien während des Krieges, ist die westliche Darstellung Teil einer “Desinformations-Kampagne”. Der US-Politologe Edward Herman nannte es einen “gigantischen Betrug”, und der ehemalige CIA-Offizier Robert Baer, der während des Krieges in Jugoslawien tätig war, sprach von “Manipulation” und “politischem Marketing”.

Tatsächlich widersprechen unabhängige Untersuchungen der offiziellen westlichen Darstellung.

Während des Bosnienkriegs war die bosnisch-muslimische Enklave Srebrenica nahe der serbischen Grenze eine angeblich entmilitarisierte “sichere Zone”, die von UN-Truppen geschützt wurde. In Wirklichkeit blieben die bosnisch-muslimischen Streitkräfte unter der Führung von Kommandeur Naser Oric in Srebrenica jedoch aktiv und verübten Dutzende von Massakern in den nahe gelegenen bosnisch-serbischen Dörfern, bei denen zwischen 1992 und 1995 etwa 1.500 Zivilisten oftmals brutal ermordet wurden. Außerdem setzte das US-Militär sogenannte “schwarze Flüge” ein, um heimlich Waffen an die bosnisch-muslimischen Streitkräfte zu liefern.

Doch Anfang Juli 1995 verließen die bosnisch-muslimischen Truppen sowie Männer im wehrpflichtigen Alter (16-60), insgesamt etwa 12.000 Männer, plötzlich Srebrenica und versuchten, durch serbisch kontrolliertes Gebiet in die muslimisch kontrollierte Stadt Tuzla, etwa 80 Kilometer nordwestlich, zu entkommen, während Frauen, Kinder und Alte zurückblieben. Daraufhin übernahmen die bosnisch-serbischen Truppen unter der Führung von General Ratko Mladic die Kontrolle über Srebrenica und evakuierten die muslimischen Familien, etwa 20.000 Menschen, unversehrt in nahe gelegene UN-Flüchtlingslager, wie AP-Aufnahmen zeigen und wie mehrere UN-Beamte bestätigten.

Während ihres 80 Kilometer langen Ausbruchs von Srebrenica nach Tuzla wurde die bewaffnete bosnisch-muslimische Kolonne jedoch wiederholt von bosnisch-serbischen Truppen angegriffen, wobei sie etwa 2.000 Männer verlor. Darüber hinaus nahmen bosnisch-serbische Truppen mehrere hundert Männer der muslimischen Kolonne gefangen, von denen rund zweihundert später gegen bosnisch-serbische Gefangene ausgetauscht wurden.

Eine Studie des israelischen Historikers Professor Gideon Greif aus dem Jahr 2021 bestätigte, dass in Srebrenica weder ein Völkermord noch ein Massaker stattgefunden hat und dass die meisten bosnischen Muslime bei Kämpfen während des Marsches nach Tuzla ums Leben kamen. Die Studie hielt es für möglich, dass in anderen Orten etwa 2.000 muslimische Gefangene der Tuzla-Kolonne von bosnisch-serbischen Streitkräften exekutiert worden sein könnten, doch selbst diese Hypothese konnte durch umfangreiche forensische Untersuchungen nach dem Krieg nicht bestätigt werden.

Tatsächlich gibt es nur zwei bestätigte Fälle, in denen muslimische Gefangene erschossen wurden, und in beiden Fällen entsprachen die Umstände und Dimensionen nicht den ursprünglichen Behauptungen. In Kravica, 10 Kilometer nördlich von Srebrenica, sollen laut Anklage 1.000 muslimische Gefangene hingerichtet worden sein. In Wirklichkeit kam es dort zu einem bewaffneten Aufstand, bei dem rund zwei dutzend muslimische Gefangene getötet wurden, wie auch auf Videoaufnahmen zu sehen ist.

Auf dem Bauernhof Branjevo in der Nähe von Pilica, 50 Kilometer nördlich von Srebrenica, sollen bosnisch-serbische Streitkräfte mehr als 1.000 Muslime hingerichtet haben. Westliche Forensiker fanden jedoch nur 150 Leichen und Untersuchungen ergaben, dass die Hinrichtungen nicht von serbischen Streitkräften, sondern von einer ausländischen Söldnergruppe begangen wurden.

Ein Mitglied dieser Söldnergruppe, der Kroate Drazen Erdemovic, diente später als “Kronzeuge” für die Anklage in Den Haag, während die anderen Mitglieder nie gesucht wurden. Einigen Berichten zufolge wurde diese Söldnergruppe von westlichen Geheimdiensten finanziert und kontrolliert und war später an einem Putschversuch gegen den serbischen Präsidenten Slobodan Milosevic beteiligt.

Bereits Ende Juli 1995 sagte ein niederländischer UN-Militäroffizier, der in Bratunac stationiert war – einem Ort 10 Kilometer nördlich von Srebrenica, in dem ebenfalls Hinrichtungen stattgefunden haben sollen – zu einer niederländischen Zeitung:

“Jeder plappert jedem nach, aber niemand legt harte Belege vor. Ich stelle fest, dass man in den Niederlanden um jeden Preis beweisen will, dass ein Völkermord stattgefunden hat. (…) Wenn Hinrichtungen stattgefunden haben, dann haben die Serben das verdammt gut verheimlicht. Ich glaube nichts davon. Am Tag nach dem Kollaps von Srebrenica, dem 13. Juli, kam ich in Bratunac an und blieb dort acht Tage lang. Ich konnte hingehen, wohin ich wollte. Mir wurde jede erdenkliche Unterstützung zuteil; nirgendwo wurde ich aufgehalten.”

Obschon einige spontane “Rachemorde” als Reaktion auf vorhergehende Massaker durch Naser Orics muslimische Truppen nicht auszuschließen sind, fanden die Prozesse in Den Haag keinerlei Belege für einen Hinrichtungsbefehl, der auf irgendeiner Kommandoebene der bosnisch-serbischen Streitkräfte gegeben worden wäre. Zudem wurde in Den Haag kein bosnisch-serbischer Soldat oder Kommandeur jemals wegen direkter Beteiligung an einer Hinrichtung verurteilt.

Der ehemalige Polizeichef von Srebrenica und andere muslimische Beamte erklärten später, der bosnisch-muslimische Präsident Alija Izetbegovic habe sie 1995 privat darüber informiert, dass die plötzliche Evakuierung und “Opferung” von Srebrenica Teil eines Deals mit US-Präsident Bill Clinton gewesen sei. Clinton habe gesagt, dass eine Intervention der NATO nur dann möglich sei, wenn den Serben die Ermordung von mindestens 5.000 Muslimen in Srebrenica angelastet werden könne.

Letztlich wurde “Srebrenica” benutzt, um drei Ziele zu erreichen. Erstens, um NATO-Luftangriffe gegen die serbischen Streitkräfte einzuleiten und damit das amerikanische Dayton-Abkommen zu erzwingen; zweitens, um von den Massakern der US-unterstützten muslimischen Truppen an der serbischen Zivilbevölkerung abzulenken; und drittens, um die von den USA unterstützten Operationen der kroatischen Armee zu rechtfertigen, durch die eine Viertelmillion Serben aus Kroatien vertrieben wurden – die größte ethnische Vertreibung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg.

Der “Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien” (ICTY) in Den Haag, der größtenteils von den USA finanziert wurde und an dem die Schweizer Anwältin Carla del Ponte Chefanklägerin war, versuchte später die offizielle westliche Version der Ereignisse in Srebrenica und den Jugoslawien-Kriegen festzuschreiben, während Belege, die dieser Version widersprachen, zumeist außer Acht gelassen wurden. In einigen Ländern gab es sogar Gerichtsverfahren gegen Forscher und Journalisten, die die offizielle Darstellung zu Srebrenica in Frage stellten.

In einem Vortrag aus dem Jahr 2014 zum Thema “Die Kriminalisierung der internationalen Justiz” stellte der kanadische Strafverteidiger des ICTY, Christopher Black, fest: “Der Zweck dieser Tribunale, warum sie eingerichtet wurden, ist im Grunde Propaganda. Die Propaganda soll die Regierung, die gestürzt werden soll, dämonisieren und die wahre Rolle der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten verschleiern. Das ist die einzige Rolle, die diese Tribunale wirklich haben.”

Wenn die bosnisch-serbischen Streitkräfte in Srebrenica keine umfangreichen Massaker begangen haben, wie kam dann die offizielle Zahl von 8.000 Toten zustande? Unabhängigen Forschern zufolge wurde diese Zahl erreicht durch das Übertreiben der Todesfälle in Kravica und Pilica sowie durch Hinzufügen von Gefechtstoten und sogar Überlebenden der Tuzla-Kolonne und von militärischen Todesopfern aus anderen Orten in der Region, die während des gesamten Krieges anfielen.

Auch Ereignisse mit einer hohen Anzahl an gemeldeten Opfern sollten mithin immer kritisch hinterfragt werden. Das zeigte bereits das “Timisoara-Massaker” von 1989 mit angeblich 4630 Toten, das sich später als eine Erfindung (PsyOp) herausstellte, um die rumänische Revolution in Gang zu bringen.

Die NATO-Intervention in Bosnien war die erste sogenannte “humanitäre Intervention” und führte zur Doktrin der sogenannten “Schutzverantwortung” (responsibility to protect), mit der in den Folgejahren fragwürdige NATO-Kriege gegen Libyen und andere Länder gerechtfertigt wurden.

Während serbische Truppen in Srebrenica wie dargelegt keinen Genozid und keine Massaker an Zivilisten begingen, verübten muslimische Kämpfer unter Naser Oric sowie internationale Dschihadisten mit amerikanischer Unterstützung zahlreiche schwere Massaker an bosnisch-serbischen Zivilisten. Dies war der wirkliche Genozid des Bosnienkriegs, den westliche Medien indes weitgehend verschwiegen.

Dokumentationen

Video-Aufnahmen

Kriegsverbechen (18+)

Berichte und Bücher

Deutsch

Englisch

Bilder

Doku: Srebrenica – A Town Betrayed (60 Minuten, 2010)

4. Kosovo: »Račak-Massaker« und mehr (1999)

Nach der Abtrennung von Slowenien, Kroatien und Bosnien starteten die USA und die NATO 1999 einen weiteren Krieg gegen das verbleibende Jugoslawien bzw. Serbien zur Abtrennung der Provinz Kosovo. Auch dieser Krieg, für den es kein Mandat des UNO-Sicherheitsrates gab, musste durch Propaganda und Desinformation begründet werden.

Dazu wurden angebliche serbische Vertreibungspläne, Konzentrationslager und Massaker medial thematisiert, die sich später als erfunden oder inszeniert herausstellten. Beispiele hierfür sind insbesondere der angebliche “Hufeisen-Plan” sowie das angebliche “Račak-Massaker”.

Im Falle des angeblichen “Račak-Massakers” kamen finnische Forensiker zum Ergebnis, dass Gefechtstote der albanischen UCK-Miliz umplatziert, umgekleidet und als zivile Exekutionsopfer ausgegeben wurden. Eine OSZE-Delegation unter Leitung des US-Diplomaten William Walker besuchte sodann medienwirksam den Ort des angeblichen Massakers (siehe Bilder unten).

Im Falle des “Hufeisen-Plans” – ein angeblicher serbischer Plan zur Vertreibung von Albanern aus dem Kosovo – kam der ehemalige deutsche Brigadegeneral Heinz Loquai später zum Ergebnis, dass es sich dabei um eine Erfindung des deutschen Verteidigungs­ministeriums handelte. Tatsächlich setzten die albanischen Flüchtlingsströme erst im Zuge der NATO-Bombardierungen ein.

Nach dem Krieg erklärte der Chef der amerikanischen PR-Agentur Ruder Finn, die viele solcher Falsch­meldungen zum Kosovo verbreitet hatte, in einem Interview für eine niederländische Doku: “Ich muss sagen, als die NATO 1999 angriff, haben wir eine Flasche Champagner aufgemacht.”

Ein kosovo-albanischer Unterhändler enthüllte in einer BBC-Doku zudem, wie “ein ausländischer Diplomat mir einmal sagte: ‘Schauen Sie, wenn Sie nicht die Quote von fünftausend (albanischen) Toten erreichen, werden Sie nie dauerhaft internationale Diplomaten im Kosovo haben.'”

Vor dem Krieg wurde die “Kosovo-Befreiungsarmee” (UCK) sowohl von Großbritannien als auch von den Vereinigten Staaten als eine mit Al-Qaida verbundene und im Heroinhandel aktive Terrorgruppe eingestuft. Ein Jahr nach dem Krieg enthüllten britische Medien jedoch, dass UCK-Kämpfer heimlich von der CIA und britischen Spezialkräften ausgebildet und ausgerüstet wurden. 2011 ergab eine Untersuchung des Europarats zudem, dass ehemalige UCK-Befehlshaber, darunter der kosovarische Premierminister Hashim Thaci, in den Organhandel verwickelt waren.

Während des 78-tägigen Angriffs auf Serbien und seine Hauptstadt Belgrad setzten die USA unter General Wesley Clark giftige Uran-Munition ein und bombardierten die chinesische Botschaft, den Hauptsitz des serbischen Rundfunks, einen Passagierzug, die zivile Infrastruktur sowie Kraftwerke und Chemiewerke, was zu weitreichender Umweltverschmutzung und Gesundheitsrisiken führte.

Als Resultat des NATO-Krieges gegen Serbien zogen sich die serbischen Truppen aus Kosovo zurück und NATO-Truppen (KFOR) rückten ein. Die USA errichteten in Kosovo mit Camp Bondsteel eine ihrer größten ausländischen Militärbasen. Über die Hälfte der serbischen Bevölkerung wurde aus dem Kosovo vertrieben und 2008 erklärte Kosovo einseitig seine staatliche Unabhängigkeit. Trotz der Unabhängigkeit geben heute rund die Hälfte der Kosovo-Albaner an, das Land verlassen zu wollen.

Im Jahr 2000 wurde der damalige Präsident Jugoslawiens, Slobodan Milosevic, durch eine von den USA unterstützte “Farbrevolution” unter Führung der “Otpor-Bewegung” gestürzt. Im Jahr 2001 wurde Milosevic festgenommen und an den von den USA initiierten “Internationalen Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien” in Den Haag ausgeliefert. Der fünfjährige Prozess endete 2006 ohne Urteil, da Milosevic an einem Herzinfarkt in seiner Gefängniszelle starb.

Dokumentationen

Berichte

Deutsch

Englisch

Bilder (18+)

Doku: Es begann mit einer Lüge (WDR, 45 Minuten, 2001)

Anhang: Die “größere Wahrheit”

2018 beschrieb die frühere Guardian-Journalistin Melanie Phillips, wie der Guardian Lügen als Wahrheit ausgab, da sie der “größeren Wahrheit” – d.h. dem offiziellen Narrativ – dienten. (2 Min.)

Weitere Referenzen

Deutsch

Englisch

Medienberichte

Einige der Medienberichte über diese Untersuchung.

Siehe auch


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